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Natur&Umwelt

Willkommen auf der Seite Natur und Umwelt

Der Deutsche Alpenverein gehört zu den größten Naturschutzverbänden und setzt sich qualifiziert und mit Nachdruck für die Belange des Natur- und Umweltschutzes ein. Er beteiligt sich an umweltrechtlichen Verfahren, wenn Schutz und Pflege von Natur und Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt der Alpen sowie die Ausübung des Bergsports betroffen sind.

Ein mit den Alpenvereinen in Österreich (OeAV) und Südtirol (AVS) erarbeitetes Grundsatzprogramm steht für ein maßvolles und umsichtiges Nützen sowie ein vorausschauendes Schützen des Alpenraumes. Eine strikte Forderung der Alpenvereine ist die konsequente Umsetzung und Weiterentwicklung der Alpenkonvention um Naturzerstörungen zu verhindern und Umweltbelastungen zu vermindern.

Nicht nur in den Alpen will der DAV seiner Verantwortung als Naturschutzverband gerecht werden, sondern auch in den Gegenden, in denen die Hauptaktivitäten des Alpenvereins, Wandern, Bergsport und Klettern, ausgeübt werden. So zum Beispiel auch in Baden Württemberg, wo sich der DAV Landesverband, ein Zusammenschluss der Sektionen des Landes, aktiv in die Diskussionen um den Naturpark Schwarzwald eingebracht hat und unterstützt das Projekt mit einem Sitz im Beirat hat.

Wie wirkt die Sektion dabei mit?

 Unter dem Motto "Natur- und Umweltschutz beginnt bei uns bereits vor der Haustür" beteiligt sich die Sektion mit ihren Aktivitäten an der Zielsetzung des DAV.
 
Wir beteiligen uns an Landschaftspflegetagen in der näheren Umgebung.
Wir helfen mit bei Wiederaufforstungen.
Wir wecken das Bewusstsein, Natur- und Umweltverträglich den Berg- und Wandersport auszuüben.
Wir bringen bei unseren Naturkundlichen Touren den Teilnehmern Natur und Tierwelt näher.
 
 

Naturverträglicher Bergsport

Der Bergsport erfreut sich immer grösserer Beliebtheit. Je mehr Menschen jedoch den Reiz der Natur beim Wandern und Bergsteigen erleben wollen, desto mehr muss die Natur verkraften. Um es ihr hierbei nicht zu schwer zu machen, beherzigen die Mitglieder des Alpenvereins und hoffentlich auch die "Noch-Nichtmitglieder" einige Regeln:

Wir vermeiden Abkürzungen! Kein durch Abkürzungen erreichter Zeitgewinn kann den Schaden einer zerstörten Grasnarbe und der daraus entstehenden Erosion und Bodenzerstörung wieder gut machen.

Wir bleiben auf dem Weg! Die Umgebung abseits der gekennzeichneten Wege, zumindest bis zur Baumgrenze, ist den Tieren vorbehalten, die ihren Lebensraum ungestört bewohnen wollen. Dies gilt besonders in den Herbst- und Wintermonaten, wenn die Nahrungssuche für die Tiere schwieriger  wird.

Wir nehmen unseren Müll wieder mit ins Tal! Ein schwerer Rucksack mit vollen Getränkedosen im Aufstieg ist im Abstieg mit leeren Dosen leicht wie eine Feder. Es gibt also keinen Grund, die leeren Dosen irgendwo unter einem Stein zu hinterlassen. Auch die Plastikverpackung einer Keksschachtel kompostiert nicht, sondern kann leicht im Magen eines Tieres landen, das dann elendiglich verenden muss.

Wir achten Blumen und Pflanzen! Das Foto einer wunderschönen Orchidee am Wegesrand ist eine Erinnerung für die Ewigkeit, ein gepflückter Blumenstrauss hält oft nicht mal bis ins Tal.

Wir erreichen unsere Hüttenziele auf Schusters Rappen! Die Wirtschaftswege sind den Hüttenwirten vorbehalten und nicht dafür gedacht, mit dem eigenen PKW oder Taxi zur Hütte zu gelangen.

Wir fahren in unser Zielgebiet nach Möglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, oder in Fahrgemeinschaften!  Der Umwelt zur Liebe verzichten wir darauf, uns einzeln mit dem PKW auf den Weg in das Zielgebiet unserer Tour zu begeben.

Naturpark Schwarzwald

und was hat der Alpenverein damit zu tun?

Der Landtag von Baden-Württemberg hatte das Gesetz zur Errichtung des Nationalparks Schwarzwald am 28. November 2013 beschlossen. Das Gesetz trat dann zum 1. Januar 2014 in Kraft. Damit hat Baden Württemberg seinen ersten Nationalpark. 

Vorrangiges Ziel des Nationalparks ist das Motto "Natur Natur sein lassen". Einzelne Ökosysteme, die wertvoller Lebensraum für viele Arten sind, aber ohne Pflege nicht bestehen könnten - wie die Grinden - werden geschützt. Der Nationalpark ist aber nicht nur für Tiere und Pflanzen, sondern auch für den Menschen da: Besucherinnen und Besucher können hier die wilden Schönheiten des Schwarzwalds mit allen Sinnen genießen und sich von der Hektik des Alltags erholen.

Der DAV-Landesverband BW ist mit seinem Vertreter in den Gremien des Naturparks vertreten und vertritt die Interessen des DAV in den Bereichen Naturschutz, Wandern und Bergsport. 

 Offizielle Seite des Naturparks  

 

Das Grundsatzprogramm enthält die Leitlinien des Deutschen Alpenvereins zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung des Alpenraums sowie zum umweltgerechten Bergsport.

Die Positionen des DAV zum Erhalt der alpinen Natur- und Kulturlandschaft sowie für eine Entwicklung im Einklang von Ökologie, Ökonomie und sozialen Fragen sind in dem für den DAV verbindlichen Grundsatzprogramm niedergeschrieben. Mit dem Grundsatzprogramm will der DAV jedoch nicht nur auf die Entwicklungsräume von Politik und Verwaltung aufmerksam machen. Vielmehr hat der DAV damit Richtlinien für seine eigenen Aktivitäten niedergeschrieben. 

 

Die Alpenkonvention ist ein internationaler Staatsvertrag, der eine nachhaltige Entwicklung des Alpenraums sicherstellen soll. Die Konvention hat zum Ziel, sämtliche Anforderungen (Ökologie, Ökonomie und soziale Fragen) an den von elf Millionen Menschen bewohnten und in Teilbereichen sehr intensiv genutzten Alpenraum in Einklang zu bringen und diesen langfristig und nachhaltig zu entwickeln. Der Grundstein der Konvention wurde in der  1. Alpenkonferenz der Umweltminister unter der Regie des damaligen deutschen Umweltministers Klaus Töpfer gelegt. Sie wurde dann am 7. November 1991 in Salzburg (A) unterzeichnet und trat am 6. März 1995 in Kraft. 

Nähere Informationen über die Rahmenkonvention und die verschiedenen Protokolle finden Sie unter Alpenkonvention beim DAV. 

Nationalpark 16 05 22 01Die Teilnehmerliste zu dieser Wanderung füllte sich zunächst nur langsam. Aber schließlich brachen wir am Sonntagmorgen bei vielversprechendem Wetter mit 10 Teilnehmern unserer Sektion und einer Teilnehmerin der Sektion Tübingen in Richtung Nordschwarzwald auf. Der Ausgangspunkt unserer naturkundlichen Wanderung war der Hundseckparkplatz des Bühltal-Liftes, wo uns bereits unser Guide, ein Nationalparkranger, erwartete. Er sollte uns in den nächsten Stunden durch ein besonders interessantes Gebiet des nördlichen Teils des Nationalparks, den Hohen Ochsenkopf, führen.

Was waren unsere Erwartungen an eine Wanderung durch den neu geschaffenen Nationalpark? Sicher hatte jeder von uns leicht unterschiedliche Vorstellungen vom Wesen eines Nationalparks. Man konnte ja in den Medien die kontroversen Ansichten und Erwartungen in der Gründungsphase des Nationalparks Schwarzwald verfolgen.
Bereits bevor wir uns in Bewegung setzten begann unser Ranger mit seinen Erklärungen, die er dann auf dem vorerst noch breiten Weg fortsetzte:
Der Nationalpark Schwarzwald zieht sich zwischen Baden-Baden und Freudenstadt auf dem Höhenrücken des Nordschwarzwaldes entlang. Herrliche Fernblicke in die Rheinebene bis nach Frankreich hinüber und über die Hügelketten des Schwarzwaldes verleihen ihm einen großartigen Charakter. Unserem Weg folgend Nationalpark 16 05 22 02erhielten wir dann von unserem Ranger eine Kurzeinführung in die Zonenstruktur des Parks; „Wir bewegen uns hier in der Kernzone. In der Kernzone greift der Mensch nicht ein, hier regiert die Natur. Nur Wege und Besuchseinrichtungen werden in dieser Zone gepflegt, ansonsten haben Tiere und Pflanzen Vorrang“. 

Noch bevor wir auf einen schmalen, felsig-wurzeligen und teils verschlammten, bergauf zum Plateau des Hohen Ochsenkopfes führenden Urwaldpfad einschwenkten, schloss ein anderer Ranger mit Hund zu uns auf. Schnell erfuhren wir, dieser Ranger ist ein Wolfsfachmann und Wolfsliebhaber. So entstant schnell ein ungeplantes Wolfskolloquium, mit ungezählten Frage unsererseits und kompetenten Antworten eines erfahrenen Fachmanns. Wie verhalten sich Wölfe und warum? Bilden sie eine Gefahr für den überraschten Waldwanderer? Wie verhält man sich? Welche Probleme können beim Zusammentreffen mit dem Menschen auftreten? Extrem zusammengefasst nahmen wir mit: Wölfe ohne vorherigen Futterkontakt zu Menschen gehen diesen aus dem Weg und sind keine Gefahr, allerdings sind sie neugierig. Die Fluchtdistanzen sind bei Wölfen deutlich kleiner als beim Menschen! Unsere Wege trennten sich und nachdenklich über das eben Erfahrene setzten wir unseren Aufstieg zum Hohen Ochsenkopf über den dicht umwucherten Wildnispfad fort.

Seit 1970 durfte sich der Wald hier rund um den Hohen Ochsenkopf unbeeinflusst von Menschenhand entwickeln. Borkenkäfer und Stürme formten wertvolle Lebensräume für verschiedene Arten. Wir durchwanderten eine Atmosphäre entstehender Wildnis. Dem Blick eröffnete sich eine völlig andere Welt, die der Moose, Farne und Gräser. Moose und Flechten bilden einen ganz eigenen Lebensraum, der kleinsten Lebewesen ein Zuhause gibt.

Unser Ranger demonstrierte uns eindrücklich wie Altholz ein Ort voller Leben ist und nicht etwa ein Ort des Todes. So sind tote Bäume ein wichtiges Element im Nationalpark 16 05 22 03immerwährenden Kreislauf von Werden und Vergehen. Er hielt uns an, auf den stimmenreichen Vogelgesang zu achten und die Melodien mit ihren Feinstrukturen wahrzunehmen. Manche Vogelstimmen waren für die Älteren unter uns zugleich ein Hörtest. Wer hört die zarten, oft sehr hochfrequenten Melodien noch? Nicht alle konnten das von sich berichten. Aber bei aller Naturromantik, bei diesen Vogelkonzerten geht es den Vögeln nicht um Freude am Musizieren sondern um Revieransprüche und Familiengründung, also um sehr handfeste Lebensfragen. 

Immer wieder lagen mächtige Stämme, meist zugleich mehrere, quer über unseren schmalen Pfad. Zufall oder nicht? Bei aller Natur ist das ein Eingriff von Menschenhand, um die hier gar nicht gern gesehenen Mountainbiker fernzuhalten. Urwüchsige, ja märchenhafte Baumgestalten begleiteten unseren Weg durch den Bannwald, schiefe und krumme Baumriesen. Für solche Bäume ist in den normalen, auf Ergebnis und Gewinn ausgerichteten Wirtschaftswäldern kein Platz.
Im zweiten Teil unserer Wanderung gab es immer wieder schöne Ausblicke auf die Landschaft des Nordschwarzwaldes. Die Hornisgrinde war dabei dominierend, uns am nächsten und mit 1164m der höchste Gipfel der Gegend. Dort, an der Hornisgrinde, gibt es auch das höchste Hochmoor der Region.

Aufgeladen mit neuem Wissen und Eindrücken erreichten wir nach 5 ½ Stunden wieder unseren Ausgangspunkt, immer noch bei Sonnenschein, obwohl für den mittleren Nachmittag und dieses Gebiet Gewitter und starke Niederschläge vorhergesagt waren. In der Talstation des Bühltalliftes genossen wir zum Ausklang Nationalpark 16 05 22 04einen guten Kaffee. Mancher war dabei in Gedanken noch tief im Urwald, vor Augen die so vielfältigen Eindrücke des Tages. Was wir in diesen wenigen Stunden sahen und erfahren haben ist für den allergrößten Teil (etwa 70 %) des Nationalparks ferne Zukunft. Es wird bis zu 50 Jahre dauern bis sich diese Bereiche zu dem entwickeln, was wir bei dieser Wanderung sehen konnten. Damit sich das so vollziehen kann brauchen wir dauerhaft Mut zu Natur, Nachhaltigkeit und Stabilität in (Mittel-) Europa.

 

Peter Drescher

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